
- Die Verteilung von Männern und Frauen auf die unterschiedlichen Segmente des Berufsbildungssystems zeigt, dass Frauen zu 58% gegenüber Männern mit 42% in dualen Ausbildungsgängen vertreten sind, während Frauen mit 69% (Männer zu 31%) an einer Fachschule teilnehmen.[1]
- Jugendliche ohne deutschen Pass sind mit 27% (gegenüber Deutschen mit 73%) in der dualen Ausbildung in Offenbach unterrepräsentiert.
Jeder fünfte Schulabgehende nutzt Angebote und Maßnahmen des Übergangssystems in Offenbach.[1]
- Auffällig ist im interkommunalen Vergleich der kontinuierlich hohe Anteil der Übergänge in den Übergangsbereich in der Stadt Offenbach. Obwohl der Anteil auch in Offenbach seit 2020 gesunken ist, stellt er mit 19,6 % im interkommunalen Vergleich den höchsten Wert dar.[2]
- Damit liegt dieses Segment an zweiter Position nach der dualen Berufsausbildung und vor der schulischen Berufsausbildung.
Handlungsoptionen für Offenbach
Die Angebote für junge Menschen im Übergang Schule – Beruf sollen besser strukturiert und koordiniert werden, um zum Beispiel die Transparenz und die Nutzung zu erhöhen.
Eine potenzialorientierte Förderung in der Berufsorientierung ist sicherzustellen. Diese Förderung kennt die Einflüsse bei der Berufswahl durch bspw. traditionelle Geschlechterrollen oder soziale Benachteiligung. Sie kann diese bewusst machen und verringern.
Eine berufliche Ausbildung soll für eine relevante Anzahl von jungen Menschen eine erstrebenswerte Option und deren Möglichkeiten sollen erkennbar werden. Insbesondere die Durchlässigkeit des Bildungssystems soll jungen Menschen und ihren Eltern verständlich gemacht werden.
Jugendliche mit verschiedenen Benachteiligungen erhalten eine ihren Potenzialen entsprechende Förderung. Hierfür müssen finanzielle und personelle Ressourcen bereitgestellt werden.
Berufsorientierung und -einstiegsbegleitung sollen individueller, beispielsweise durch Mentoring-Programme, begleitet werden. Diese können in einfacher Sprache oder mehrsprachig erfolgen. Auch Eltern und Familien sollen hier als zentrale Akteur*innen befähigt werden.
Die Anforderungen von Betrieben und die Kompetenzen sowie Vorstellungen der Schulabgehenden benötigen ein wechselseitiges Voneinander-Lernen. Dies benötigt entsprechende Räume und Engagement. Eine weitere wichtige „Schnittstelle“ für realistische Vorbereitungen sind Arbeitslehre-Lehrkräfte oder ein 1:1 Mentoring.
Die bestehende Kooperationsvereinbarung zwischen den institutionellen Akteuren wird bekannt gemacht und weiter umgesetzt. Die OloV-Steuerungsgruppe soll durch ausgewählte Vertreterinnen und Vertreter der Bildungsträger in Offenbach erweitert werden.
[1] Vgl. Erziehungs- und Bildungsbericht Offenbach (EBO) 2024.
[2] Vgl. Hessisches Statistisches Landesamt (Hrsg.) 2024: Integrierte Ausbildungsberichterstattung - iABE 2022/23.
[3] Vgl. EBO 2024.
[4] Vgl. Preparing Students for the
School-to-Work Transition : A Systematic Review of Research on Secondary School-Based
Vocational Education | SpringerLink
[5] Ebd.
[6] Ebd.