
- Offenbach ist eine kleine Großstadt in der Metropolregion Rhein-Main mit einer Tradition als Industriestandort, der die in diesem Sektor entstandenen Arbeitsplatzverluste immer noch kompensieren muss und mit einer hohen Arbeitslosigkeit kämpft
Aus der besonderen Lage in enger Nachbarschaft zu Frankfurt ergeben sich spezifische Konstellationen: Bestimmte Bildungsleistungen können nicht nur in Offenbach, sondern auch in der Metropolregion in Anspruch genommen werden.
Die Offenbacher Wohnbevölkerung arbeitet zu einem Großteil in Frankfurt am Main. In der Region „Offenbach am Main, Stadt“ wohnen 59.556 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Stand 06/2023). Von ihnen pendeln 44.059 (74%) zur Arbeit in einen anderen Kreis (Auspendlerinnen und Auspendler). 22.418 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte pendeln aus der Stadt Offenbach zur Arbeit nach Frankfurt, was in etwa fünfzig Prozent der Auspendelnden entspricht.[1] Die Entkopplung von Wohn- und Arbeitsbevölkerung führt dazu, dass Offenbach, einen hohen Anteil von Einpendlern aufweist, die vor allem aus dem Kreis und dem weiteren Umland stammen. Von rund 48.600[2] sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsplatz Offenbach pendeln 33.110[3] nach Offenbach ein (Stand: 03/2023).
Ebenfalls bildungsstrategisch relevant sind eine hohe Fluktuation der Bevölkerung und eine stetige Veränderung der Bevölkerungszusammensetzung durch Zuzug und Wegzug. Im Jahr 2023 gab es in Offenbach 12.516 Zuzüge und 11.450 Wegzüge, der (positive) Wanderungssaldo betrug damit 1.284 Einwohnerinnen und Einwohner.[4]
Räumlich gesehen besteht Offenbach aus einer Innenstadt/Kernstadt und am Rande liegenden ehemals selbständigen kleineren Gemeinde. Bestimmte Stadtgebiete in der Innenstadt sind armutsgefährdet: die statistischen Bezirke 11 (Hochschule für Gestaltung), 12 (Wilhelmschule), 13 (Messehalle), 16 (Mathildenschule), 22 (Lauterborn).
Die Offenbacher Bevölkerung verfügt seit vielen Jahren über einen großen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund[5] (63,9 %, Stand: 31.12.2023). Die Mehrzahl von ihnen wohnt im Gebiet der Kernstadt.
Die Bevölkerung in Offenbach ist verhältnismäßig jung. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei 41 Jahren (Stichtag: 31.12.2023). Die Einwohnerzahl wächst von knapp 143.700 (Stichtag: 31.12.2022) auf knapp 145.000 (Stichtag: 31.12.2023). Sie wächst vor allem in Bieber (+332), Ledermuseum (+278) und Lichtenplatte (+162). Die statistischen Bezirke Hochschule für Gestaltung (-31), Mathildenschule (-79), Friedrichsweiher (-64), Tempelsee (-7) und Rumpenheim (-43) verlieren in moderater Weise Einwohnerinnen und Einwohner.[6]
[1] Vgl. https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Interaktive-Statistiken/Pendler/Pendler-Nav.html?Thema%3DAuspendler%26DR_Land%3D06000000%26DR_Kreis%3D06413%26DR_Gebiete%3Dkr%26toggleswitch%3D0, Zugriff am 09.12.2024.
[2] Vgl. Statistischer Vierteljahresbericht III/2023, S.5.
[3] Vgl. https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Interaktive-Statistiken/Pendler/Pendler-Nav.html?Thema%3DEinpendler%26DR_Land%3D06000000%26DR_Kreis%3D06413%26DR_Gebiete%3Dall%26toggleswitch%3D0, Zugriff am 09.10.2024.
[4] Vgl. Statischer Vierteljahresbericht IV/2023, S. 13.
[5] In dieser Gruppe enthalten sind auch die Menschen mit ausländischem Pass.
[6]Vgl. Melderegister Offenbach, eigene Berechnung Statistik und Wahlen, Stand: 31.12.2022 und 2023.